Zirp Newsletter November 2016

17. November 2015

Newsletter im November 2016
 

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Freundinnen und Freunde,
Assalamu alaykum,

mehr als ein Jahr ist nun vergangen, seitdem wir das Zentrum islamische Religionspädagogik gemeinsam gegründet haben. Im Folgenden möchten wir in einem kurzen Überblick unsere bisherigen Tätigkeiten vorstellen: 

1. Religionsunterricht im Dialog:

In der letzten Woche fand die zweite Fortbildung unseres großen Projektes „Religionsunterricht im Dialog“ statt: Evangelische, katholische und muslimische Religionslehrerinnen und -lehrer haben sich engagiert, offen und wirklich interessiert mit den Festen ihrer Religionen auseinandergesetzt. Theologische Fragen wurden ebenso erörtert, wie unterrichtspraktische Tipps. Die Stimmung bezeichnete eine Teilnehmerin an Ende als „ernsthaft-heiter“, Es wurde diskutiert, viel gefragt („Warum hat Gott zugelassen, dass Jesus (nach christlicher Auffassung) am Kreuz stirbt?“ , „Dürfen oder können Muslime nicht mit Gott hadern, wie gehen sie mit Leid um?“„Heißt das Ramadanfest wirklich Zuckerfest?“ „Und muss zum Opferfest wirklich geschlachtet werden?“) und viel gelacht. Für diese Fortbildungsreihe sind gemeinsam in einem Boot: die katholischen Bistümer Hildesheim und Osnabrück, die evangelische Landeskirche, die beiden Verbände Schura Niedersachsen und Ditib- Niedersachsen/Bremen.

Am 1. November waren wir beim Fachtag interreligiöses Lernen in Hildesheim mit einem Workshop zur Fortbildungsreihe „Religionsunterricht im Dialog“ vertreten. Eine gelungene Veranstaltung mit sehr interessanten, reflektierten und offenen Teilnehmern. Auf NDR Info gab es in der Sendung „Blickpunkt Diesseits“ am 6.11. einen Bericht mit O-Tönen von Jochen Arnold, Wolfgang Reinbold und Kathrin Klausing. (Minute 13:30-19:10)
Hier der Link zum Programm und hier zur kompletten Sendung.
 
 
2. Fortbildung zur Trauerkultur im Islam 
 
Am 20.10. 2016 waren wir mit Dr. Kathrin Klausing unter dem Titel „Warum Kerzen ein NO GO sind – zur Trauerkultur im Islam“ zu einer ganztägigen Fortbildung für Religionslehrkräfte aller Schulformen und pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Haus Ohrbeck zu Gast. Die TeilnehmerInnen aus allen Schulformen konnten an diesem Tag theologische Grundlagen zu Sterben, Tod und Jenseitsvorstellungen vertiefen und einen Einblick in gelebte muslimische Trauer in Deutschland gewinnen. Am Nachmittag wurden eigene Konzepte für die Gestaltung einer Trauerfeier und eines Gedenkraumes erarbeitet. Die Fortbildung hat immens von der reichen Erfahrung der TeilnehmerInnen und dem großen persönlichen Interesse am Thema profitiert.
 
 
3. Fortbildung "Vielfalt leben. Auf dem Weg zu einer religionssensiblen Kita."
 
Vom 2. - 4. 12. 2015 fand in Kooperation mit der Akademie Loccum und dem Haus der Religionen eine Tagung für angehende Erzieher/innen (BBS) statt. Die Tagung hatte die vier Großthemen: Religion als Thema für Kinder, Annäherung an Christentum und Islam über Begegnung mit Religionspädagoginnen und Orte der Religionen, Entwicklung von Aktivitäten und Unterrichtsmaterial für die Kita, Reflektion möglicher Konflikte/Missverständnisse und die Auseinandersetzung mit der Rolle der Erzieherinnen und der Einrichtungen für die Entwicklung religionssensibler Kitas.
Besonders hilfreich war der religionssensible Ansatz der Tagung, da Referenten aus beiden Religionen sprechen konnten und theologische Hintergrundinformationen mit der Erarbeitung praktischer Materialien in der Kita verknüpft waren. Die Ressonanz auf diese Tagung war sehr positiv, so dass eine weitere Tagung im Mai kommenden Jahres geplant ist. 
 
 
4. Materialien für den Unterricht in Moscheen
 
Seit Anfang des Jahres erarbeiten wir für das Projekt „Radikal nett und engagiert“ im Auftrag von MINA e.V. - Muslimisches Frauenbildungszentrum Duisburg  Unterrichtsmodule zu religiös-gesellschaftlichen Themen für muslimische Jugendliche im Moscheeunterricht. Zu den Themen gehören u.a. der Umgang mit unterschiedlichen Religionen, Weltanschauungen und Meinungen im Islam, das Ehrverständnis (Ehre des Propheten, Ehre des Mannes/ der Familie), Geschlechtergerechtigkeit und Rollenvielfalt und Muslime im Umweltschutz. Die Module umfassen jeweils einen kompakten theologischen und gesellschaftsrelevanten Einstieg in das Sachthema. Die Lehrperson bekommt durch das Modul geeignete Methoden und Arbeitsmaterialien an die Hand, die einen ganzheitlichen kompetenzorientierten Unterricht in der Moschee ermöglichen. 
 
 
5.  Vorträge und  Workshops
 
Am 21.9. nahm Dr. Kathrin Klausing im Rahmen der Austellung „Religramme- Gesichter der Religionen“ in Hameln an der Podiumsdiskussion zu „Geschlechter in den Religionen“ teil.
Am 13.8. ging es nach Solingen für einen Workshop für Jugendliche zur Frage „Der ideale Muslim, die Ideale Muslima?! - Gibt es das überhaupt?“ im Rahmen des AWO-Projektes "Nicht in meinem Namen! Gemeinsam gegen Diskriminierung, antimuslimischen Rassismus und den Missbrauch von Religion".
„Muslimische Frauen machen Sachen in Niedersachsen“ war der Titel eines Vortrages am 15.6. anlässlich des Iftars des Landes Frauenverbandes der Ditib in Niedersachsen in Hannover.
Außerdem gab es am 8.5. ein Seminar zur Koranhermeneutik und Exegese im St. Jakobushaus in Goslar.
 
Annett Abdel-Rahman leitete am 19. 10. ein Fachseminar zum Thema „Muslime, ihre Organisationen in Niedersachsen und die Entwicklung des Islamischen Religionsunterrichts“ für Führungskräfte aus Wirtschaft, Verwaltung, Kunst, Kultur und Soziales im Auftrag des civilia e.V., in Hannover.
Zum Ramdanempfang im Juli hielt sie die Festrede im Rathaus der Stadt Hannover über Grundlagen und Prinzipien des interreligiösen Dialogs. 
Im Juli 2015 und 2016 war sie Beraterin mehrerer Zeitungen und Internetangebote, um Kindern den Ramadan zu erklären, so z.B. für den Kölner Stadtanzeiger am 6. 07. , für duda.news und am 02. 07. im Rahmen eines Kinderchats für seitenstark.de.
Unter dem Thema "Einblicke in den Glaubensalltag" wurde  am 17. 05. ein Vortragsabend auf Einladung der Calenberger Diakoniestiftung in Wennigsen veranstaltet.
In Bremen gab es am 26. 11. den Fachtag „Wissen und Dialog“ des forums Kirche der Evangelischen Kirche Bremen, Vortrag und Diskussion richteten sich an Religionslehrer und kirchliche Mitarbeiter.
Spannend war die Podiumsdiskussion „Perspektiven auf religiöse Vielfalt in der Schule“, die im Rahmen des 3. Diversitiy Tages „Religiöse Vielfalt“ am 10. 11.  an der Uni Hildesheim stattfand. 
 
Das Jahr war sehr erfüllt bislang, dafür sind wir dankbar und sehen dies als Motivation für die Aufgaben in den kommenden Monaten,
 
Auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit und Salam,
 
Annett Abdel-Rahman und Kathrin Klausing